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Liebe Leserin, lieber Leser!

Weihnachten ist eine Oase für die Seele.

Menschen kommen ganz verschieden bei ihr an. Manche erreichen sie satt und zufrieden:
die Oase wird womöglich nicht beeindrucken. Andere kennen sie schon sehr gut von früheren Reisen: da überrascht nichts mehr. Manche aber laufen auf die Oase mit großen Erwartungen zu, weil sie wissen oder hoffen: sie wird mir gut tun, den Durst stillen. Manche stranden an dieser Oase zufällig und leben unwillig an den Rändern von Brauchtum und Traditionen, eigentlich ohne Bedeutung für das eigene Leben. Andere werden diese Oase nicht erreichen, weil sie selbst nicht mehr an sie glauben. Sie haben sie aus den Augen verloren. Aber Weihnachten als Oase der Seele kann uns in besonderer Weise in diesem Jahr mit all seinen gesellschaftlichen Herausforderungen das spenden, was wir benötigen: Sehnsucht, Hoffnung, Liebe, inneren Frieden, erfülltes Leben.

Es geht um Frieden auf dieser Welt im Kleinen wie im Großen. Es geht um Frieden zwischen uns Menschen der dann möglich ist, wenn die Gegenwart Gottes in uns erfahrbar wird. Die Engel sangen den Hirten die Worte (Lukas 2, 14):
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Für mich ist das ein weihnachtlicher Spitzensatz. Aber was ist damit gemeint? Licht und Lobpreis stehen ganz im Vor­der­grund. Zugleich zeichnet Lukas aber auch einen scharfen Kontrast in seinem Weihnachtsevangelium: hier die verweigerte Herberge, Krippe und Stall, die harte Lebenswelt der Hirten, dort der Lichtglanz göttlicher Herrlichkeit.

Die Wirklichkeit der Erde trifft auf die Wirklichkeit des Himmels. 
Darum geht es. Wo aber der Himmel die Erde berührt, also Gott in mir zum Klingen kommt da kann Frieden werden. Innerer Frieden, der mich zutiefst ausatmen lässt und mir zugleich Kraft schenkt.
Ein innerer Frieden, der dann auch nach außen strahlen kann. Der uns buchstäblich schön macht und das Wohlgefallen aneinander fördert.

Auch das diesjährige Weihnachtsfest werden wir, trotz der Pandemie und globaler Auseinandersetzungen, wieder feiern. Doch die Spannung bleibt, denn nicht wenige Menschen in unserem Land werden sich in wenigen Wochen am Heiligen Abend wieder einmal die Frage stellen, ob die Geschenke denn auch ankommen und ob es richtig war, so viel Geld ausgegeben zu haben. Andererseits geht es bei anderen Menschen in dieser Welt nur um eines: Überleben und Hunger stillen. Angst aushalten und Kinder trösten, weil Krieg herrscht.
Es ist richtig Weihnachten zu feiern, aber doch vielleicht so, dass wir nicht wegschauen und vergessen, dass die Welt immer noch nicht in „himmlischen Zuständen“ ist. Im globalen Dorf dieser Welt haben die dramatischen Geschehnisse und der Streit im Nachbarhaus auch unmittelbare Auswirkungen auf uns und unser Leben. Es kann uns nicht kalt lassen, wenn Menschen an fernen Orten leiden durch Naturgewalten, oder durch menschliche Gewalt.
Es kann uns nicht kalt lassen, wenn auch hier in unserem Land an den Orten wo wir leben, Menschen zum Christfest einsam und allein sein müssen.
Und wenn wir aufmerksam hinhören und hinsehen, dann erfahren wir, dass viele Menschen sich kümmern und über sich selbst hinauswachsen, helfen und handeln. Wir erleben eine junge Generation, die von ihrer Zukunft spricht und diese schon heute mitgestalten will. Welchen Raum geben wir dabei den jungen Menschen?
Wir können nicht mehr so leben wir unsere Vorfahren mit einem Wissen, das meist an der Wohnortgrenze endete. Alle Globalisierungen und Vernetzungen unseres Lebens machen uns verantwortlicher.

Das mag gelingen wenn wir dem Kind in uns, das eine Herberge sucht, die Tür nicht verschließen. Dann kann der göttliche Friede in uns Raum bekommen.  Denn „Wohlgefallen aneinander“ und „Solidarität miteinander“ lassen Frieden möglich werden unter uns. Die weltweiten Probleme werden wir allein nicht lösen können. Aber wir können uns selbst verändern. Bei uns selbst beginnen. Jeden Tag neu, wenn wir unser Bewusstsein dafür schärfen! Der christliche Glaube lädt uns in diesem Geiste dazu ein, sich persönliche Fragen zu stellen: Mit wem liege ich im Streit und warum?  Was ist einfach nicht geklärt in meinem Leben?
Das Christfest kann zu einer Oase für die Seele werden, wenn die Seele nach beidem fragt, nach Himmel und Erde. Wenn wir dieses „Licht des Glaubens“ an jedem Tag – nicht bloß zu Weihnachten – versuchen leuchten zu lassen, werden wir spüren, wie uns diese inwendige, göttliche Wärme im Leben helfen kann.

Ich wünsche Ihnen und den Menschen, mit denen Sie Ihr Leben teilen, eine segensreiche Christfestzeit, die ins neue Jahr hineinreicht und sich am 2. Februar zu Maria Lichtmess wieder einmal erfüllen wird.

Ihr Pfarrer Johannes Lehnert
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Jedes Mal, wenn zwei Menschen einander verzeihen,
ist Weihnachten.

Jedes Mal, wenn Eltern und Kinder füreinander Verständnis zeigen, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn wir einem Menschen helfen, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn jemand beschließt, ehrlich zu leben, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn du versuchst, deinem Leben einen neuen Inhalt zu geben, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn zwei Menschen sich lieben in tiefer und ehrlicher Liebe, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr einander anseht mit den Augen des Herzens, mit einem Lächeln auf den Lippen,
ist Weihnachten.

Denn es ist geboren die Liebe
Denn es ist geboren der Friede
Denn es ist geboren die Gerechtigkeit
Denn es ist geboren die Hoffnung
Denn es ist geboren die Freude
Denn es ist geboren Christus, der Herr!
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede bei den Menschen seines Wohlgefallens.

Amen
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Vielen Dank an Sie alle, die mit uns zusammen gearbeitet haben und so auch das Jahr 2021 zu etwas Besonderem gemacht haben!
Ein herzliches Dankeschön für die vielen tollen Begegnungen, Besuche und Gespräche im Komptenzzentrum Bildung. Bleiben Sie gesund und behütet!

Ihr Team des Kompetenzzentrums Bildung